Satellitengestütztes Smart Metering – Neue Dimension der IoT-Konnektivität

Satellitengestütztes Smart Metering - LoRaWAN + Satellitenkommunikation + neue Generation Wasserzähler
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Versorgungsunternehmen sehen sich insbesondere in abgelegenen und schwierigen Umgebungen immer wieder großen Herausforderungen bei der Erfassung und Übertragung von Messwerten, wie zum Beispiel Wasserverbrauchsdaten, gegenüber. Nun versprechen jüngste Innovationen eine revolutionäre Lösung für dieses Problem, indem sie die Vorteile von “Long-Range”-Funktechnologien und satellitengestützter Konnektivität gleichzeitig nutzen. Dies haben Rich Sanders (Präsident von ZENNER USA) und Rémi Demerlé (Allianz-Partnerschaftens- und Marketingleiter für das LoRa-Ökosystem bei Semtech) in einem “IoT Insights”-Artikel für den Blog  von IoT Insider näher erläutert, dessen Inhalt wir im Folgenden für euch noch einmal zusammengefasst haben.

Herausforderung der Konnektivität im Versorgungsmanagement

Die Herausforderung bei einer zuverlässigen und lückenlosen Datenerfassung und –Übertragung ist vor allem darin begründet, dass herkömmliche Messlösungen, die vor allem auf traditionellen bodengestützten Kommunikationstechnologien basieren, alle ihre Grenzen haben. Egal ob auf Mobilfunknetzen, terrestrischen FSK-basierten Turmsystemen, Drive-by-Erfassungsmethoden oder manuellen Ablesungen basierend. Dazu gehören Latenzprobleme, Bandbreitenbeschränkungen, hohe Wartungskosten und eine begrenzte Abdeckung in abgelegenen Gebieten. Technologien für Low Power Wide Area Networks (LPWAN) wie LoRaWAN® und NB-IoT haben die Situation zwar verbessert, aber auch diese Lösungen stoßen in bestimmten Einsatzszenarien und in Regionen, in denen zum Beispiel aufgrund ihrer Geografischen Lage und/oder Topografischen Beschaffenheit nur eine begrenzte Infrastruktur zur Verfügung steht, auf inhärente Einschränkungen.

Die Folgen unzureichender Konnektivität

Die Folgen einer solchen unzureichenden Konnektivität und damit mangelnden Überwachung sind erhebliche Wasserverschwendung und die Behinderung wirksamer Strategien zur Wassereinsparung sowie einer nachhaltigen Wasserwirtschaft. So gehen laut dem Infrastrukturbericht 2025 der American Society of Civil Engineers (ASCE) allein in den USA täglich etwa 6 Milliarden Gallonen (≈ 22 Milliarden Liter) aufbereitetes Trinkwasser verloren, was mehr als 50 Millionen olympischen Schwimmbecken entspricht, nur aufgrund von Lecks und Rohrbrüchen in der alternden Wasserinfrastruktur. Laut Bluefield Research belaufen sich allein in den USA die wirtschaftlichen und ökologischen Kosten dieser Einschränkungen auf enorme 6,4 Milliarden US-Dollar pro Jahr, wobei die Situation in Entwicklungsländern naturgemäß noch schlimmer ist.

Innovation als Lösung: LPWAN + Satellitenkommunikation

Die innovative Lösung: LPWAN-Technologien, wie zum Beispiel insbesondere LoRaWAN®, gepaart mit satellitengestützter Kommunikation.

Diese Kombination bietet einzigartige Vorteile:

  • Universelle Abdeckung: zuverlässige Datenübertragung über verschiedene geografische Grenzen/Landschaften hinweg, auch in abgelegenen oder schwer erreichbaren Gebieten
  • Geringer Infrastrukturbedarf: keine umfangreichen bodengestützten Kommunikationsnetze erforderlich
  • Geringere Abhängigkeit von Mobilfunknetzen
  • Geringere Betriebskosten: minimaler Wartungs- und Personalaufwand
  • Globale Skalierbarkeit: Unterstützung groß angelegter Implementierungen mit gleichbleibender Leistung für Versorgungsunternehmen unterschiedlicher Größe

Zur umfassenden Lösung wird das Ganze mit der neuesten Generation von Wasserzählern, die sich durch mehrere wichtige technologische Merkmale auszeichnet:

  1. Direkte Satellitenübertragung = keine Abhängigkeit von bodengestützten Mobilfunknetzen oder proprietären terrestrischen Infrastrukturen im Gegensatz zu herkömmlichen Zählern
  2. Zählerunabhängiges Design = Verbindung mit verschiedenen Zählertypen und Protokollen möglich, auch unterschiedlicher Hersteller

Zukunft der Wasserwirtschaft & Konnektivität als strategischer Vorteil

Die neue Technologie beziehungsweise das neue Zusammenspiel der genannten Technologien bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Datenerfassung von Versorgungsunternehmen. Durch die Beseitigung traditioneller Konnektivitätsbarrieren bietet sie die zuvor beschriebenen einzigartigen Vorteile. In Anbetracht der stets wachsenden Wichtigkeit des globalen Wassermanagements werden solche Technologien, die umfassende und effiziente Überwachungslösungen bieten, von entscheidender Bedeutung sein. Diese Messgeräteschnittstelle ist ein Beispiel für die nächste Generation des IoT-fähigen Versorgungsmanagements – intelligent, anpassungsfähig und in der Lage, auch unter schwierigsten Bedingungen zu funktionieren.

Konnektivität ist damit keine Einschränkung mehr, sondern ein strategischer Vorteil im Ressourcenmanagement. Versorgungsunternehmen können nun unabhängig von geografischen Einschränkungen auf detaillierte Echtzeitdaten zugreifen, was einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und intelligenteren Wasserressourcenbewirtschaftung darstellt.

Habt ihr bereits selbst Erfahrungen mit satellitengestützter Konnektivität im Kontext von Smart Metering oder anderen IoT-Anwendungsfällen gemacht? Dann teilt sie gerne unten in den Kommentaren!

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